Inhalt
Philipp Möller bekommt, nachdem er längere Zeit als Assistent der Schulleitung gearbeitet hat, die Chance, als Vertretungslehrer zu arbeiten. Doch mit Dienstbeginn muss er sich eingestehen, dass er dafür keineswegs bereit ist. Und das liegt nicht nur daran, dass er nie Lehramt studiert hat. Viel mehr ist es der katastrophale Zustand, in dem sich eine Grundschule im Berliner Kiez befindet, die ihn verstört und immer wieder an dem Sinn seiner Arbeit zweifeln lässt.
Kritik
Es ist erschreckend, wie humoristisch die Schilderungen klingen. Aber dabei ist es traurige und äußerst alarmierende Realität. Zwischenzeitig fällt es schwer, den Geschehnissen zu folgen, weil der Autor versucht, die Sprache der Kinder zu verschriftlichen. Dabei entstehen die skurrilsten Wörter und viele muss man erst erraten. Dadurch muss man hin und wieder Pausen einlegen, um sich von den vielen Rechtschreibfehlern zu erholen, auch wenn es dadurch umso authentischer wird.
Bei vielen Kindern bekommt man Mitleid, wodurch man Philipp besser verstehen kann. Vor allem aber kann man seine Entscheidungen nachvollziehen, auch wenn man immer wieder empört darüber ist, wie leicht er sich zu einem Spielball machen lässt. Sobald die Senatsverwaltung mit dem Finger schnippt, springt er, wobei er nie gut behandelt wird. Es ist erschreckend, wie wenig die Politik für die Menschen tut, die alles tun, damit Schule überhaupt noch möglich ist. Und wie leichtfertig sie gutes Personal loswerden, nur weil diese nicht auf Lehramt studiert haben. Wobei man im Laufe des Romans das Gefühl hat, dass gerade das Studium dafür sorgt, dass viele späteren Lehrkräfte unfähig beziehungsweise fehlerhaft vorbereitet sind.
Fazit
Erschreckende Realität, die trotz allem neue Hoffnung gibt, dass eine Verbesserung möglich ist. Vor allem aber ist es ein Bericht aus dem Leben eines jungen Mannes, der für wenige Jahre in einer Grundschule gelandet ist.
Autor: Philipp Möller
Seiten: 368
Verlag: Bastei Lübbe
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